Blutzuckerreaktion und Risikofaktoren: Die Kohlenhydrate sind entscheidend, doch nicht allein und bei jedem Menschen anders

Ein Artikel des Systemed-Verlags.

Hohe Blutzuckerspiegel stellen einen bedeutenden gesundheitlichen Risikofaktor dar. In der täglichen Praxis wird zur Einschätzung des Einflusses verschiedener Lebensmittel auf den Blutzuckerverlauf oft nur die Kohlenhydratmenge verwendet, was jedoch nicht sehr genau ist. Bei shutterstock_88975465der LOGI-Methode wird die glykämische Last zur Einteilung verwendet, die neben der KH-Menge auch den glykämischen Index der Lebensmittel berücksichtigt und die es erlaubt, ein Ranking vorzunehmen und den Insulinbedarf einzuschätzen.

Gesicherte Erkenntnis bis jetzt:

  • Erhöhte Blutzuckerwerte korrelieren mit der Häufigkeit von Prädiabetes, Diabetes, dem metabolischen Syndrom sowie deren Folgeerkrankungen.
  • Der Erhalt normaler Blutzuckerverläufe ist zur Prävention und zur Therapie des metabolischen Syndroms und anderer Erkrankungen sinnvoll und wirksam.

 

Anlass dieser Meldung:

Ein israelisches Forscherteam führte eine äußerst aufwendige Studie durch, die zeigen sollte, ob es individuelle Unterschiede im Einfluss verschiedener Lebensmittel und Mahlzeiten auf die Blutzuckerverläufe, Diabetes-Risikofaktoren und die Darmflora gibt.

Studiendesign:

Studienart: Monitoring- und Profilingstudie, Entwicklung eines mathematischen Algorithmus zur Vorhersage von Blutzuckerverläufen, Validierungsstudie und einfach blinde, randomisierte Interventionsstudie

Datenerhebung: Fragebögen, Blutanalysen, kontinuierliche subkutane Blutzuckermessung, Charakterisierung der Damfloren

Probanden: Monitoring und Profiling mit 800 für die israelische Bevölkerung repräsentativen gesunden, teils übergewichtigen Erwachsenen (30 bis 70 Jahre alt), Validierung mit 100 weiteren und Intervention mit 26 weiteren repräsentativen Teilnehmern

Dauer: Monitoring, Validierung und Intervention jeweils eine Woche

Quelle: Zeevi, D et al.: Cell 2015;163:1079-1094

Ergebnisse:

Es zeigte sich, dass in den jeweiligen Kohorten der Blutzuckerverlauf mit dem BMI, dem Langzeitzucker HbA1c und bestimmten Darmbakterien korreliert, dass er im Mittel mit dem Anteil der Kohlenhydrate ansteigt (v. a. mit Brot und Getreide) und dass er durch Fettzugaben verringert wird. Allerdings variiert das Ausmaß dieser Einflüsse interindividuell erheblich. Mithilfe der erhobenen Daten (auch Schlaf und Aktivität) konnte ein Computer die zu erwartende Blutzuckerreaktion sehr gut voraussagen (r = 0,80), was zur Individualisierung der Ernährungsberatung genutzt werden kann. Ein geschultes Expertenteam schnitt in der individuellen Beratung jedoch auch nicht schlecht ab (r = 0,70).

Eine einwöchige Intervention mit den individuell als „günstig“ befundenen Lebensmitteln ließ die Blutzuckerverläufe sinken, ebenso das HbA1c, und sie verbesserte die Darmflora.

Diese äußerst aufwendige Studie bestätigt, dass es sinnvoll ist, für flache Blutzuckerverläufe zu sorgen, ein wichtiges Ziel der LOGI-Methode. Sie zeigt dazu erstmals systematisch die großen individuellen Unterschiede in den metabolischen Reaktionen auf verschiedene Lebensmittel auf und eröffnet Möglichkeiten, künftig individueller zu beraten. Auch dies unterstreicht den flexiblen Ansatz der LOGI-Methode, bei der kein Lebensmittel verboten ist und keine fixen Nährstoffrelationen vorgeschrieben sind. Mit LOGI kann jeder ausprobieren, welche Kombinationen für ihn persönlich zu den besten Ergebnissen führen!

 

Mit freundlicher Genehmigung des Systemed-Verlags. Vielen Dank!

 

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