Multitalent Omega-3

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den ungesättigten Fettsäuren und sind essenzielle Stoffe für die menschliche Ernährung, die vom Körper nicht selbst hergestellt werden können. Vor allem im Zusammenhang mit der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden sie immer wieder erwähnt. Dabei haben sie nicht nur kardioprotektive Eigenschaften, sondern sind wahre Multitalente in Sachen Gesundheit.

Omega-3-Fettsäuren sind lebensnotwendig und haben viele positive gesundheitliche Effekte. Obwohl bekannt ist, welche Bedeutung diese Fettsäuren haben und in welchen Lebensmitteln sie zu finden sind, ist der Omega-3-Status vieler Menschen zu niedrig. Gerade für Personengruppen mit erhöhtem Defizitrisiko kann eine Supplementierung sinnvoll sein.

Aufgrund ihrer offenbar vielfältigen Wirkungen wurden Omega-3-Fettsäuren bei diversen Krankheiten erforscht. Die Studienresultate deuten auf einen Nutzen bei folgenden Erkrankungen hin: kardiovaskuläre Erkrankungen, rheumatoide Arthritis, Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), Akne vulgaris, nichtalkoholische Fettlebererkrankung sowie Krebserkrankungen. Zudem scheinen sie nicht nur als Antioxidans zu fungieren, sondern auch für die fetale Gesundheit, die Kognition und das Darmmikrobiom von Bedeutung zu sein.Der Konsum fetter Fische oder die Einnahme von Fischöl in der Schwangerschaft könnte eine Strategie sein, um allergische Erkrankungen in der Kindheit zu verhindern. Das Risiko eines Defizits an Omega-3-Fettsäuren besteht v. a. bei Vegetariern, Veganern, Fischverächtern, Frauen, die Kontrazeptiva einnehmen, sowie bei Rauchern.

Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren ist mittlerweile beträchtlich angestiegen. Bei der Ernährungsweise unserer Vorfahren betrug es 1:1. Heutzutage liegt es – bedingt durch die westliche Ernährungsweise – bei ungefähr 20:1. Diese Veränderung fällt zusammen mit signifikanten Prävalenzerhöhungen von Übergewicht und Adipositas sowie einer Vielzahl entzündlicher Erkrankungen.Auch die Ernährungsweisen von Vegetariern und Veganern werden mit deutlich geringeren DHA-Konzentrationen in den Plasma-Phospholipiden assoziiert. ALA-reiche Pflanzenöle sind offenbar nur bedingt geeignet, um Fisch als Quellen langkettiger Omega-3-Fettsäuren in der menschlichen Ernährung vollständig zu ersetzen, da ein DHA-Mangel durch eine ALA-Supplementation nicht kompensiert werden kann.

Niedriger Omega-3-Fettsäure-Status

Langkettige Omega-3-Fettsäuren sollen günstige Effekte auf die kardiovaskuläre Gesundheit und den kognitiven Abbau haben. Mehrere Studien haben gezeigt, dass der Omega-3-Fettsäure-Status beim weiblichen Geschlecht in westlichen Ländern suboptimal ist. In der bundesweiten, deutschen Querschnittsstudie „VitaMinFemin“ wurde bei 446 Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren die Fettsäurekonzentration in den Erythrozyten-Membranen bestimmt. Insgesamt 62,8 % der Teilnehmerinnen hatten einen niedrigen Fettsäure-Index (> 4–6 %). Dieser wird auch durch das Alter und durch Rauchen beeinflusst, weshalb Frauen, die mindestens 50 Jahre alt waren, und Nichtraucherinnen geringfügig höhere Werte aufwiesen. Probandinnen, die hormonelle Kontrazeptiva einnahmen, zeigten niedrigere EPA-Werte, ein geringeres EPA/ALA-Verhältnis und ein höheres DHA/EPA-Verhältnis als Frauen, die nicht mit hormonellen Kontrazeptiva verhüteten. Der niedrige Omega-3-Fettsäure-Status beim weiblichen Geschlecht im mittleren Alter ist mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre und möglicherweise auch andere Erkrankungen verbunden und sollte daher verbessert werden. Weitere Studien sind notwendig, um den Einfluss von Östrogen auf den Omega-3-Fettsäure-Status zu bestimmen.

Der Omega-3-Index ist ein Parameter für den Gehalt an EPA und DHA in den Erythrozyten. Er wird als prozentualer Anteil von EPA und DHA an den Gesamtfettsäuren in der Zellmembran der roten Blutkörperchen angegeben und steht in engem Bezug zur alimentären Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren. Derzeit wird ein Omega-3-Index von über 8 % empfohlen.

Diskrepanz

In einer deutsch-amerikanischen Querschnittsstudie mit 200 Erwachsenen im Alter von 18 bis 80 Jahren verglichen Forscher deren Ernährungsgewohnheiten, ihr Wissen über Omega-3-Fettsäuren und ihre Einschätzungen hinsichtlich ihrer Versorgung mit dem Omega-3-Index, mit dem sich das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen abschätzen lässt. Obwohl sie wussten, in welchen Lebensmitteln Omega-3-Fettsäuren zu finden sind, wiesen nur wenige Teilnehmer einen Omega-3-Index auf, der einen gewissen Schutz vor kardiovaskulären Erkrankungen bieten soll.

Omega-3-Fettsäuren sollen die Triglyzerid-Werte senken und neurodegenerative Störungen verbessern. Zudem werden ihnen antithrombotische, entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen zugeschrieben. Es sollen keine nachteiligen Wechselwirkungen mit Medikamenten bestehen.

Während die American Heart Association die Aufnahme von wenigstens 1 g EPA plus DHA pro Tag empfiehlt, heißt es in der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) „Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsbedingter Krankheiten“ von 2015: „Nach einer gepoolten Analyse der Ergebnisse von 20 Studien sind in der primären Prävention der KHK-Todesfälle 250 mg EPA und DHA pro Tag wirksam.“ Fischölsupplemente reduzieren die Thrombozytenaggregation bei gesunden Personen. Eine systematische Übersichtsarbeit mit randomisierten, kontrollierten Studien weist darauf hin, dass Bedenken hinsichtlich eines erhöhten Blutungsrisikos durch Fischöl-Supplemente während oder nach Operationen unbegründet sind.

Höhere Konzentrationen an marinen Omega-3-Fettsäuren in den Erythrozyten waren mit einem reduzierten Gesamt-Mortalitätsrisiko von Frauen assoziiert, die an der „Women’s Health Initiative Memory Study“ teilgenommen hatten. Für Schwangere ist es besonders wichtig, genügend Fischölfettsäuren aufzunehmen. Das Kind braucht sie zum Aufbau, zur Reifung und Entwicklung seines Gehirns sowie für die Sehfähigkeit. Mittlerweile gibt es zahlreiche Präparate auf dem Markt. Wichtig ist, dass bei der Herstellung, Rohstoffe höchster Qualität verwendet werden. Der Gehalt an Umweltschadstoffen sollte äußerst gering sein, d. h. weit unter den offiziellen Grenzwerten für frischen Fisch und Meeresfrüchte. Zudem sollten die Präparate eine hohe Bioverfügbarkeit aufweisen.

Omega-3-Fettsäuren & B-Vitamine

Während die Supplementierung mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren mit einer mäßigen Senkung der Homocysteinkonzentration assoziiert war, erwies sich eine Kombination aus Omega-3-Fettsäuren (0,2–6 g/d), Folsäure (150–2500 µg/d), den Vitaminen B6 und B12 als effektiver. Eine länderübergreifende Arbeit deutet darauf hin, dass die Einnahme von B-Vitaminen bei Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und niedrigen Omega-3-Fettsäure-Konzentrationen keinen Effekt auf den kognitiven Abbau hat. Lagen die Omega-3-Fettsäure-Werte jedoch im oberen normalen Bereich, dann führte die Einnahme von B-Vitaminen zu einer Verlangsamung des kognitiven Abbaus.

Fazit

Besonders bei geringgradigen, systemischen, chronischen Entzündungen, die auf Dauer zu schweren, chronischen Krankheiten und der Entstehung von oxidativem Stress führen können, kann eine frühzeitige, langfristige, regelmäßige, adjuvante Einnahme von Omega-3-Fettsäuren neben entsprechenden Änderungen im Lebensstil sinnvoll sein. Weitere Ursachen für chronische Krankheiten sind oft eine Dysbiose sowie eine mitochondriale Dysfunktion. Auch hier kann vermutlich eine ergänzende Zufuhr von Nutzen sein.

Abbildung: JulijaDmitrijeva / shutterstock.com
Quelle: shape UP Fitness 3/23

Die Macht der Ernährung

Die Depression ist eine psychische Erkrankung mit sehr hohem Krankheitswert. Sie ist geprägt von Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Interessenlosigkeit und vielen weiteren Symptomen. Oft ist die Depression mit Angst- und/oder Zwangsstörungen kombiniert.

Neben den Bausubstraten benötigt der Mensch – und hier vor allem Menschen mit Depressionen – eine große Zahl verschiedenster Vitalstoffe. Viele von diesen sind antidepressiv wirksam. Durch die vermehrte Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol wird der Stoffwechsel verändert und der Bedarf an Mikronährstoffen deutlich erhöht. Zusätzlich kann die Einnahme von Mikronährstoffen nachweislich die Stresstoleranz verbessern und gleichzeitig körperliche Schäden verringern. Mikronährstoffe wie Folsäure, Vitamin B12 und maritime Omega-3-Fettsäuren (DHA, EPA) haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung und Progression von neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen oder ADHS.

Depressive Patienten haben häufig einen unzureichenden Folsäure- und Vitamin-B12-Status. Beide Vitamine spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation und Synthese von Neurotransmittern, denn ein Mangel an Folsäure und/oder Vitamin B12 hemmt die Synthese von Methionin und S-Adenosylmethionin (SAM) und folglich die SAM-abhängigen Methylierungen, z. B. die Umwandlung von Noradrenalin in Adrenalin oder von Serotonin in Melatonin.

Erhöhter Energiebedarf

Auch wenn Menschen in der Depression oft apathisch und träge erscheinen, führen die pathologischen biochemischen Reaktionen im Gehirn zu einem erheblichen Mehrbedarf an Energie. Ein Energiemangel verschärft daher die Depression. Energie wird in unseren Zellen in den Mitochondrien gebildet. Eine wesentliche Substanz hierfür ist das Coenzym Q10. Dieses Vitaminoid kann der Körper zwar ca. bis zum 40. Lebensjahr selbst herstellen, aber die Eigenproduktion reicht bei Menschen mit Depression bei weitem nicht aus. Insofern ist bei Depressiven jeden Alters die Gabe von Coenzym Q10 notwendig, um den Energiebedarf zu decken. Zusätzlich kann Coenzym Q10 freie Radikale abfangen. Die höchste Resorption an Coenzym Q10 lässt sich mit in Oxidation fixiertem Coenzym Q10 erreichen. In der sogenannten Navas-Studie lag die Resorption bei 83 %. Menschen mit Depression sollten täglich 100 bis 200 mg Coenzym Q10 substituieren. Alpha-Liponsäure ist ebenfalls wesentlich an der Energiebildung und am Abfangen freier Radikale beteiligt und verstärkt die Wirkung von Coenzym Q10. Menschen mit Depression sollten daher 600 mg bis 1 800 mg alpha-Liponsäure täglich zuführen.

Oxidativer Stress & Depression

Um die Wirkung der Vitalstoffe bei Depressionen zu optimieren, bedarf es einer guten Versorgung mit Antioxidantien, denn oxidativer Stress behindert massiv die biochemischen Funktionen, die zur Behandlung der Depression notwendig sind. Hier ist besonders die Bedeutung von Selen hervorzuheben. Dieses Spurenelement ist Hauptbestandteil der Gluthationperoxidase (GPX). GPX ist das wichtigste antioxidative Enzymsystem im menschlichen Körper. Pro Molekül GPX werden vier Atome Selen benötigt. Die Selenversorgung in Europa ist defizitär. Täglich werden 100 µg Selen benötigt; bei Menschen mit Depression sogar 200 µg. Mit der täglichen Nahrung können maximal 35 µg Selen in Deutschland zugeführt werden. Die oft empfohlene Paranuss kann den Bedarf decken, aber die meisten Produkte sind mit Aflatoxinen und Radon kontaminiert, sodass Nahrungsergänzungen eine gute Alternative sind.

Bei den Nahrungsergänzungen kann zwischen organischen oder anorganischen Produkten gewählt werden. Organische Produkte haben den Vorteil, nahezu vollständig resorbiert zu werden und sie haben eine längere Halbwertzeit als anorganische Produkte. Zudem gibt es für organische Selenprodukte Speicher im Körper, für anorganische Produkte nicht. Natürlich sind auch alle anderen Antioxidantien wichtig und sollten zum Beispiel im Rahmen eines Multivitamins gegeben werden.

Vitalstoffe in der Behandlung

Mikronährstoffkombinationen haben sich deutlich besser bewährt als die Gabe einzelner Stoffe. Gute Multivitamin-Supplemente beachten alle nötigen Interaktionen und enthalten nicht nur alle Vitamine und Spurenelemente, sondern auch alle sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und L-Carnitin.

Omega-3-Fettsäuren gelten heute als wichtiger Bestandteil einer anti-depressiven Therapie. Es wird angenommen, dass ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren die Verbindung zwischen den psychischen Symptomen und den häufig begleitend auftretenden körperlichen Symptomen herstellt.

Einen wichtigen Teil zur Therapie der Depression steuert L-Carnitin bei. Es reguliert die Ausschüttung der Neurotransmitter an den Nervenenden und trägt zum Erfolg einer medikamentösen Therapie von Depressionen bei.

Auch B-Vitamine und Folsäure unterstützen erfolgreich eine medikamentöse Therapie der Depression. So zeigte eine Studie aus den USA bei 110 Patienten mit schweren Depressionen, dass die angewendeten Medikamente bei niedrigen Folsäurespiegeln im Blut deutlich schlechter wirken.

Vitamin D & Depressionen

Vitamin D steigert die Umwandlung von Tryptophan zu 5-Hydroxytryptophan (5-HTP), der Vorstufe von Serotonin. Daher führt ein Mangel an Vitamin D zu strukturellen Veränderungen im Gehirn und beeinflusst die Verwertung von Dopamin und die Synthese von Noradrenalin (Norepinephrin). Vitamin D hat zahlreiche nervenschützende Funktionen. Vitamin D halbiert das Risiko für Depressionen durch hohe 25-OH-Vitamin-Spiegel. Suizidanten haben häufig einen Vitamin-D-Mangel, ebenso Menschen mit Depression. Je ausgeprägter der Vitamin-D-Mangel ist, desto schlimmer sind die depressiven Symptome. Ein Anheben des Vitamin-D-Spiegels führt umgekehrt zu einem Abklingen der Symptome. In einer Studie zur Saisonabhängigen Depression (SAD) konnte eine Gabe von 10 000 IE Vitamin D die Depression der Versuchsteilnehmer auf der üblichen Depressionsskala um 74 % verbessern. Die bisher verfügbaren Studien legen nahe, dass das Risiko einer Depression ab einem Vitamin-D-Blutspiegel von 30 ng/ml deutlich abnimmt.

Zusammenfassung

Sowohl die Bausubstrate, als auch die Wirksubstrate in der Ernährung sind zur Behandlung der Depression von entscheidender Bedeutung. Die Möglichkeiten der Ernährung sollten mindestens denselben Stellenwert in der Therapie der Depression haben wie Pharmakotherapie und Psychotherapie.

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Quelle: shape UP 3/2023

Hack dich fit

„Biohacking“ ist ein Begriff, dem du sicherlich schon öfter begegnet bist und der eigentlich nicht eindeutig definiert ist. Infolgedessen wird er oft in verschiedenen, oft missverstandenen Kontexten benutzt. In Allgemeinen beschreibt der Begriff „Biohacking“ eine Kontrolle verschiedener Prozesse im Leben, um maximale gesundheitliche und regenerative Vorteile zu erzielen.

Biohacking bietet eine Reihe von bestimmten Tricks sowie bewährten Prinzipien, die es uns ermöglichen, das eigene Energieniveau zu erhöhen und sich effektiver auszuruhen. Das hilft uns vor allem in Situationen, in denen wir das Gefühl haben, dass unser Körper auf Reserve läuft. Diese Tricks sind keine Wunderheilmittel und nicht alle funktionieren sofort, einige von ihnen brauchen mehrere Wochen, um Wirkung zu zeigen.

Biohacks sind einerseits simple Eingriffe zur Optimierung unserer Gesundheit – zum Beispiel das Zubettgehen immer zur selben Tageszeit – und andererseits bieten sie technische Möglichkeiten, um die Funktionsweise unseres Körpers zu verändern, wie beispielsweise das Trinken eines Getränks, das sowohl Koffein als auch L-Theanin enthält. Das steigert das Energieniveau des Körpers, aber ohne einen schnellen Abfall, wie es nach Koffeinkonsum allein der Fall ist. Dank Biohacking können wir unsere Konzentration und unser Erinnerungsvermögen deutlich verbessern. Wir werden dadurch im Studium schneller Stoff beherrschen oder bei der Arbeit effektiver sein.

Weitere Vorteile von Biohacking sind: Verbesserung der kognitiven Funktionen, Verbesserung des Gedächtnisses und der Konzentration, eine bessere Kreativität, Steigerung der Motivation, Verbesserung der Stimmung und des Wohlbefindens, Steigerung der Stressresistenz, schneller und besser schlafen können

Zu den Biohacking-Bereichen gehören zum einen das Gehirn. Wir denken schneller, arbeiten effektiver und verdienen mehr. Zum anderen der Körper: Wir verbrennen mehr Fett und bauen einen starken Körper auf. Die dritte Komponente bildet der Lifestyle. Wir erfreuen uns einer besseren Gesundheit und haben bessere Beziehungen zu unseren Mitmenschen.Um beim Biohacking erfolgreich zu sein, solltest du eine Strategie aufbauen: Wähle als Erstes ein Ziel aus. Wähle eine bestimmte Technik beziehungsweise einen Biohack. Setze die gewählte Technik ein. Sammle Daten für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel über 30 Tage. Analysiere die Ergebnisse nach dem Testzeitraum (Ausgangszustand – Endzustand).

Fünf Biohacks für ein besseres Leben

Biohacking bedeutet sehr oft einfach zu experimentieren, da jeder Organismus anders ist und nicht alle von gegebenen Reizen auf eine bestimmte Weise beeinflusst werden. Versuche am Anfang, von den folgenden fünf Biohacks zu profitieren:

1. Stressabbau mit Adaptogenen
Die Nutzung von Adaptogenen ist eine Möglichkeit des Biohackings. Diese Stoffe können Stress abbauen, Anspannung reduzieren und wirken tonisierend auf das Nervensystem. Aber was genau sind Adaptogene? Aus dem Lateinischen „adaptare“ für „anpassen“ handelt es sich bei Adaptogenen um Substanzen, die die Anpassungsfähigkeit unter ungünstigen Bedingungen erhöhen. Damit ein Wirkstoff als Adaptogen bezeichnet werden darf, müssen drei Bedingungen erfüllt werden: Der Stoff soll eine ausgleichende beziehungsweise normalisierende Wirkung auf den Körper haben, er darf nicht giftig sein und er muss natürlichen Ursprungs sein.

Adaptogene regulieren die Reaktion des Körpers auf Stress, egal, ob körperlicher oder psychologischer Natur. Die Stressfaktoren schwächen unseren Körper jeden Tag, was zu einem erhöhten Cortisol- und Adrenalinspiegel (Stresshormone) führt. Unser Körper kämpft stets gegen den oxidativen Stress, das heißt, er versucht, den Überschuss an sogenannten freien Radikalen zu bewältigen. Ohne bestimmte Gegenmaßnahmen fühlen wir uns erschöpft und körperlich geschwächt. Der Einsatz von Adaptogenen soll den Körper beruhigen und ihm helfen, mit Stress besser umzugehen. Adaptogene wirken auf den Hypothalamus und regulieren die Produktion von Stresshormonen, insbesondere Cortisol.

Zu den bekanntesten Adaptogenen gehören:
Schisandra chinensis: Dieses Kraut soll die Nerven beruhigen und es wirkt schlaffördernd. In der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) ist Schisandra als ein bekanntes Mittel bei stressbedingtem Herzrasen, Schlafstörungen und Angstzuständen bekannt. Es soll eine adaptogene Wirkung auf zwei Ebenen bieten: Entspannung bei gleichzeitiger leichter Anregung des Zentralen Nervensystems. Hier kannst du Schisandra chinensis bestellen(klick)
Bergrosenkranz (Rhodiola rosea): Bergrosenkranz soll bei Müdigkeit und Depressionen unterstützend wirken. Rhodiola soll zudem helfen, den Serotoninspiegel im Gehirn und Hippocampus auszugleichen und zur Linderung der Symptome einer Depression führen. Hier kannst du Bergrosenkranz (Rhodiola rosea) bestellen(klick)
Ashwagandha: Die Ashwagandha-Beere soll beruhigend wirken und sich positiv auf die Gehirnleistung auswirken. Die Pflanze verleiht innere Ruhe und Stärke sowie trägt zur Steigerung der Leistungsfähigkeit bei.
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2. Intermittierendes Fasten (IF)
Biohacking nutzt intermittierendes Fasten, um das Insulinmanagement in gesunder Balance zu halten, den Stoffwechsel zu verbessern und Körperfett leichter loszuwerden. Beim IF werden regelmäßige Zeitrahmen eingesetzt, in denen wir ohne Nahrung auskommen. Ein solches tägliches Fasten besteht meist aus acht Stunden Essen (das ist das sogenannte Essfenster) und 16 Stunden Nichtessen. Du kannst die Zeitfenster selbst variieren und dich zum Beispiel für die Form eines 24-Stunden-Fastens jeden zweiten Tag entscheiden. Während der Nichtessen-Stunden solltest du auch keine Getränke zu dir nehmen, die Zucker oder andere Süßstoffe enthalten. Andernfalls erhöhst du deinen Insulinspiegel und machst die Wirkung des Fastens zunichte.

3. Verbessere deine Schlafqualität mit speziellen Brillen
Der häufigste Grund für Probleme beim Einschlafen ist zunehmend blaues Licht, das von Telefon- oder Laptopbildschirmen ausgestrahlt wird. Diese Lichtwellen halten den Körper wach und erschweren das Einschlafen, da sie den Strahlen der Sonne ähnlich sind. Schauen wir vor dem Schlafengehen auf unser Smartphone oder sitzen lange vor dem Computerbildschirm, denkt der Körper, dass es Mittag ist. Die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin wird dadurch gehemmt und es wird vermehrt Cortisol produziert, das uns aufweckt und das Einschlafen erschwert. Dank einer speziellen Brille, die abends getragen wird, wird das blaue Licht gefiltert. Die Brille bewirkt, dass blaues Licht unsere Netzhaut nicht erreicht. Das reguliert den Tagesrhythmus und verbessert unsere Schlafqualität.

4. Lebe nach einem geordneten Tages- und Nachtrhythmus
Fange damit an, dass du zur gleichen Zeit ins Bett gehst, am besten vor 22 Uhr. Vermeide es, zwei Stunden vor dem Schlafengehen nach Telefon, Laptop und anderen Geräten zu greifen, die blauwelliges Licht ausstrahlen. Iss drei Stunden vor dem Schlafengehen ein leichtes Abendessen, das hauptsächlich aus Kohlenhydraten und einer kleinen Portion Protein besteht.

5. Bleibe physisch aktiv
Ob Walken, Laufen, Schwimmen oder Radfahren – so investierst du in deine Fitness, Gesundheit und dein Wohlbefinden. Auch während der Arbeit ist es sinnvoll, einfach einmal vom Schreibtisch aufzustehen, um sich die Beine zu vertreten oder einen kleinen Spaziergang zu machen. Nimm immer die Treppe anstatt des Fahrstuhls oder gehe zu Fuß zur Arbeit. Eine weitere Möglichkeit, um die Leistungsfähigkeit von Körper und Geist zu verbessern, ist Yoga oder Meditation. Diese Aktivitäten wirken sich auf eine bessere Konzentration und Wohlbefinden aus, steigern deine Produktivität, bauen Stress ab, lösen Verspannungen und tragen zur allgemeinen Beruhigung bei.

Abbildung: Inna – stock.adobe.com
Quelle: shape UP 3/2023