Herz- und Gefäßerkrankungen: Tierische (!) Omega-3-Fettsäuren schützen
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs) aus Pflanzenölen und Fischen werden oft pauschal als nützlich für die Herz- und Gefäßgesundheit beurteilt. Die Datenlage zu Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie zu pflanzlichen und tierischen Omega-3-Fettsäuren ist jedoch unterschiedlich und teilweise widersprüchlich.
Gesicherte Erkenntnis bis jetzt:
- Eine hohe Zufuhr langkettiger Omega-3-Fettsäuren marinen Ursprungs (EPA, DHA) geht mit verringerten Risiken für Herz- und Gefäßkrankheiten einher.
- Eine hohe Zufuhr aller PUFAs kann Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Blutcholesterin günstig beeinflussen. Ob pflanzliche PUFAs Krankheitsrisiken senken, bleibt jedoch unklar.
Anlass dieser Meldung:
Die US-amerikanische MESA-Studie (Multi-Ethinic Study of Atherosclerosis) untersuchte erstmals in einer großen multiethnischen Gruppe die Zusammenhänge zwischen der PUFA-Zufuhr im Essen, den Gehalten in roten Blutkörperchen und dem Risiko, an einer Herz- und Gefäßkrankheit zu erkranken oder zu versterben.
Studiendesign:
Studienart:
prospektive, multiethnische Kohortenstudie
Datenerhebung:
zu Studienbeginn: Zufuhr der Fettsäuren geschätzt anhand des Lebensmittelverzehrs, erhoben per Häufigkeitsfragebogen, Blutspiegel ausgewählter PUFAs chromatographisch analysiert,
alle 2 Jahre: Erhebung/Messung kardiovaskulärer Risikofaktoren, Diagnosen alle 9–12 Monate per Telefonabfrage, abgesichert durch Arztberichte, Totenscheine oder Autopsieberichte
Probanden:
Teilkohorte mit 2.837 erwachsenen US-Amerikaner (etwa gleich viele Weiße, Hispanics, Amerikaner afrikanischer und chinesischer Abstammung), zu Studienbeginn i. D. 61,5 Jahre und ohne Herz-Gefäß-Krankheit, am Ende 189 Fälle (u .a. Herzinfarkt, Schlaganfall)
Studiendauer:
10 Jahre
Quelle:
de Oliveira, MC et al.: J Am Heart Assoc 2013; 2(6): e000506
Ergebnisse:
Wer regelmäßig Fisch aß, hatte auch mehr marine Omega-3-PUFAs im Blut. Mit besserem Versorgungsstatus sank das relative Risiko für Herz- und Gefäßleiden signifikant um 51 (EPA) bzw. 61 (DHA) %. Kein positiver Effekt fand sich für die pflanzliche Omega-3-PUFA alpha-Linolensäure und für die Omega-6-PUFAs. Bei hohem Linolsäure-Status (Omega-6-PUFA) fand sich sogar ein Trend zu mehr Herz-und Gefäßleiden.
► LOGI empfiehlt neben einfach ungesättigten Fettsäuren (z. B. aus Nüssen, Fleisch, Avocados, Olivenöl) insbesondere PUFAs aus tierischen Quellen: fette Kaltwasserfische, Wildfleisch, Erzeugnisse von Weidetieren. Die MESA-Studie stützt diese Empfehlungen!
Ernährungsempfehlungen brauchen endlich eine fundierte wissenschaftliche Basis!
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