Übergewicht als eigenständiger Risikofaktor für Stoffwechselerkrankungen und Krebs
Von Wilfried Dubbels
Wohlgenährt und dickbäuchig aussehend- und doch nicht ausreichend ernährt! Nach ernährungsmedizinischen Richtlinien hat sich in letzter Zeit ein Problem offenbart, das paradox erscheint. Der Überfluss an (minderwertiger) Nahrung führt zu Mangelerscheinungen. Der Bauch wächst und die Muskulatur schrumpft. Für den Aufbau gesunder Muskelmasse ist jedoch weniger die Nahrungsmenge, sondern vielmehr die Qualität der Lebensmittel entscheidend.
Nahrungsmittel mit hoher Energiedichte haben häufig eine ungünstige Fettsäure-Verteilung, weisen einen hohen Anteil an hochglykämischen Kohlenhydraten (Einfachzuckern) auf und enthalten zu wenig Ballaststoffe. Der niedrige Gehalt an Mikronährstoffen (Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen) führt letztendlich zum Phänomen der Mangelernährung. Pommes mit Bratwurst, und Eiscreme als Nachtisch, können den Körper nicht optimal mit Nährstoffen versorgen und werden leichter als Depotfett gespeichert. Das vermehrte Fettgewebe wiederum beeinträchtigt durch Freisetzung von Entzündungsmediatoren nicht nur den Stoffwechsel verschiedener Vitamine, Aminosäuren und Mineralien, sondern stört darüber hinaus die Balance hormoneller Regelkreise.
Für den weltweiten Anstieg von Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen und Krebs, werden von vielen Wissenschaftlern die Kohlenhydrate verantwortlich gemacht. Mit zunehmendem Alter und Inaktivität verschlechtert sich die Glucosetoleranz. Zucker freisetzende Lebensmittel wie Weissbrot, Kuchen, Süßigkeiten und Limonaden erhöhen den Blutzucker- und damit den Insulinspiegel. Beides fördert die Entstehung von Krebs. Krebszellen benötigen Zucker als Treibstoff, während die gesunde Zelle ihre Energie durch Verbrennung von Fett, Zucker und Eiweiß in den Mitochondrien gewinnt. Permanente Überzuckerung führt zu Stoffwechselanomalien und schaltet in Zellen, die bereits Krebsvorstufen gebildet haben, ein bestimmtes Gen an, das die Vergärung von Zucker zu Milchsäure begünstigt. Hierdurch wird das Krebswachstum aus einer Krebsvorstufe in eine Krebszelle begünstigt. Das Umschalten auf Milchsäuregärung macht die Krebszelle unempfindlich und aggressiv.
Auch bei der Entstehung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sind es Kohlenhydrate, welche jene Zellen schädigen, die in der Bauchspeicheldrüse Insulin produzieren. Bereits vor einigen Jahren konnten Wissenschaftler nachweisen, dass es kohlenhydrathaltige Nahrung braucht, damit sich aus Übergewicht Diabetes entwickelt. Zuviel Fett allein macht zwar auch dick, aber nicht zuckerkrank, so berichtet das Deutsche Institut für Ernährungsforschung.
Permanente Überzuckerung begünstigt auch die Bildung von AGEs im Körper. AGEs gehören eigentlich zu unserem Alltag; sie werden vom gesunden Körper verarbeitet und über die Niere ausgeschieden. Ist das Gleichgewicht jedoch gestört, wie z.B. bei Diabetikern, dann führt der Überschuss an Glukose zu einer vermehrten AGE-Produktion. Es kommt zur Ansammlung von AGEs im Körper. In solchen Fällen wird angenommen, dass AGEs zu einer Beeinträchtigung der Gefäßfunktion führen und deshalb langfristig zu Herz- und Gefäßkomplikationen führen. Für die Entstehung von Nerven- und Nierenschädigungen werden AGEs ebenfalls verantwortlich gemacht.
Copyright Wilfried Dubbels
Mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Dubbels mit seinem Blog www.alleswasstarkmacht.de/blog
Über Wilfried Dubbels
Wilfried Dubbels, Jahrgang 1950, ist seit 39 Jahren mit seiner Frau Marion verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Dubbels ist approbierter Apotheker und betreibt seit Jahrzehnten Bodybuilding mit Leidenschaft. Als Buchautor und Autor verschiedener Fachartikel, die in wissenschaftlichen Publikationen sowie Kraftsportzeitschriften veröffentlicht wurden, hat sich Dubbels inzwischen einen Namen gemacht. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Wilfried Dubbels mit leistungssteigernden Substanzen. Insbesondere die Wirkungen von Supplementen, die zur Leistungsoptimierung eine Alternative zu den chemischen Substanzen und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken darstellen, stehen im Mittelpunkt seines Interesses.
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