Paleo Ernährung – Die beste Ernährung für den Menschen? Teil 4

Dass die Paleo Ernährung in der Praxis funktioniert, zeigen unsere Erfahrungsberichte. Aber auch wenn die Steinzeit-Story dafür sorgt, dass Paleo oft belächelt wird, lassen sich durch wissenschaftliche Studien und Erkenntnisse zeigen, dass Paleo die Beste Ernährung für den Menschen ist. Im Folgenden wollen wir deswegen alle relevanten Thesen der Paleo Ernährung erläutern und deren wissenschaftliche Begründung darstellen.

Copyright: Steve Degenhardt - Fotolia.de

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Wenn ihr direkt in die Praxis einsteigen wollt, ohne euch lange mit der Theorie aufzuhalten, dann schaut mal bei den Vorteilen von Paleo und den Regeln der 30-Tage-Umstellung auf die Paleo Ernährung vorbei.

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Hier geht´s zu Teil 1 Teil 2! und Teil 3!

 

 

 

 

 

Qualitatives Fleisch ist wichtig für den Körper

Qualitativ hochwertiges Fleisch ist ein wichtiger Bestandteil der Paleo Ernährung, da es uns wertvolle Inhaltsstoffe liefert. Die Inhaltsstoffe und auch die Qualität von Fleisch sind allerdings abhängig davon, wie die Tiere gehalten werden und was sie zum Fressen bekommen. Die beste Fleischqualität erhält man von Tieren, die in ihrer natürlichen Umgebung mit ausreichend Freilauf und natürlichem Futter aufgewachsen sind. Dieses Fleisch wird in der Paleo Ernährung bevorzugt gekauft.

Fleisch enthält essentielle Nährstoffe

Fleisch enthält einige für uns essentielle Nährstoffe, wie Mineralstoffe, Vitamine und Proteine. Von den Mineralstoffen sind der Zink- und Eisengehalt nennenswert. Sie sind zwar auch in pflanzlichen Produkten vorhanden, allerdings für uns daraus sehr viel schlechter verfügbar. Da vor allem ältere Personen, Frauen sowie Kinder vermehrt Eisen benötigen, profitieren sie besonders von einem ausreichenden Fleischkonsum [Hambraeus et al., 1999]. Fleisch ist außerdem ein guter Lieferant für die Gruppe der B-Vitamine, unter anderem Vitamin-B12, welches grundsätzlich nur in tierischen Produkten vorhanden ist [Allen, 2008]. Des weiteren ist Fleisch eine sehr gute Quelle für biologisch gut verfügbares Protein und gesunde Fette.

Grasgefütterte Tiere haben höhere Mengen an omega-3-Fettsäuren

Je nach Halteart kann Fleisch auch eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren sein. Eine Studie zeigte, dass das Fleisch von grasgefütterten Weidetieren höhere Mengen an Omega-3-Fettsäure enthält, im Vergleich zu Tieren, die mit Getreide-Konzentrat gefüttert wurden. Omega-3-Fettsäuren sind entzündungssenkend und wirken sich somit positiv auf unsere Gesundheit aus. Die einzige weitere bedeutende Nahrungsquelle ist fetter Fisch, welcher aber relativ selten verzehrt wird. Fleisch von grasgefütterten Weidetieren kann daher gut zur ausreichenden Versorgung von Omega-3-Fettsäuren beitragen [McAffee et al., 2011].

Rotes Fleisch macht nicht krank

Quelle: Tom Perkins - Fotolia.de

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Neben essentiellen Fettsäuren enthält Fleisch auch noch andere Fette, wie beispielsweise gesättigte Fettsäuren. Da rotes Fleisch höhere Mengen dieser Fettsäuren enthält, empfehlen Ernährungsrichtlinien den Verzehr von rotem Fleisch möglichst gering zu halten. Diese Aussage basiert auf der Annahme, dass gesättigte Fettsäuren negative Auswirkungen auf die Blutfettwerte haben und somit das Risiko für die Entstehung von Krankheiten, wie koronaren Herzkrankheiten, Schlaganfall oder Diabetes erhöhen. Die Studien zu gesättigten Fettsäuren und ihren Auswirkungen auf Risikofaktoren für einige Krankheiten sind allerdings widersprüchlich und keineswegs klar, da manche Studien einen Zusammenhang zeigen, aber andere nicht [Tarino et al., 2010]. Das kann daran liegen, dass in vielen Studien nicht beachtet wurde, dass Personen, die viel rotes Fleisch essen, möglicherweise auch generell einen eher ungesunden Lebenswandel haben und rauchen, trinken, übergewichtig sind und wenig Sport treiben. Alles Faktoren, die das Risiko für die genannten Krankheiten erhöhen und somit die Ergebnisse verfälschen können. Ein weiterer Faktor, der die Ergebnisse verfälscht, ist die Tatsache, dass in vielen Studien nicht unterschieden wurde zwischen dem Konsum von unverarbeitetem roten Fleisch und industriell verarbeitetem Fleisch (Methoden zur Verlängerung der Haltbarkeit, wie Pökeln, Räuchern, Marinieren,…). Eine aktuelle Meta-Analyse zeigt nun aber, dass der Verarbeitungsprozess eine entscheidende Rolle spielt.

Verarbeite Fleischprodukte sind schädlich

Untersucht man die Auswirkung von verarbeitetem Fleisch und nicht verarbeitetem Fleisch, so wird deutlich, dass der Verarbeitungsprozess, aber nicht rotes Fleisch selbst, das Risiko für koronare Herzkrankheiten und Diabetes erhöht. Mögliche Erklärungen dafür sind der höhere Salzanteil sowie der Gehalt von Zusatzstoffen wie Nitrit [Micha et al., 2010]. Es ist anzunehmen, dass die beobachteten negativen Auswirkungen von Fleischkonsum dem Verarbeitungsprozess zuzuschreiben sind.
Auch spielt die Zubereitungsmethode in der Küche eine Rolle für unsere Gesundheit. Es ist bekannt, dass die Zubereitung mit hohen Temperaturen (Frittieren und Grillen) und langer Bratdauer zur Entstehung von krebserregenden Substanzen führt. Das wiederum kann das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs erhöhen. Bisher konnte allerdings nur ein möglicher Zusammenhang zwischen diesen Produkten und einer Krebserkrankung festgestellt werden, aber keine Kausalität. In Tierstudien konnte zwar bereits nachgewiesen werden, dass die Substanzen Krebs erzeugen, im Menschen allerdings noch nicht [Rohrmann et al., 2009]. Der vermeintliche Vorteil gegenüber unseren Vorfahren, Fleisch verarbeiten zu können, scheint also auch mit einigen Nachteilen verbunden zu sein.

Zusatzstoffe trüben unsere Sinne

Die Möglichkeit Lebensmittel zu verarbeiten wurde anfangs als Segen betrachtet, da es einige Vorteile mit sich bringt. Dafür verantwortlich sind unter anderem die vielen Zusatzstoffe (erkennbar an der E-Nummer), die die Lebensmittelindustrie zur Auswahl hat. Sie werden eingesetzt, um die Eigenschaften der Lebensmittel den Wünschen der Kunden oder der Lebensmittelhersteller anzupassen. Dazu zählen beispielsweise Stoffe, die die Haltbarkeit verlängern, den Geschmack verstärken, eine kräftigere Farbe vortäuschen oder die Konsistenz verbessern. An und für sich wünschenswerte Eigenschaften, wenn da nicht die Nachteile wären.

Zusatzstoffe können schädlich sein

Durch den Verarbeitungsprozess werden meist wertvolle Vitamine und Mineralstoffe zerstört, wodurch diese Lebensmittel arm an essentiellen Nährstoffen sind. Um diese Verluste auszugleichen, werden nicht selten Vitamine in künstlicher Form wieder zugesetzt. Damit die Lebensmittel gesünder aussehen, werden Farbstoffe zugesetzt und so eine bessere Qualität vorgetäuscht. Einige Zusatzstoffe (z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure, Sulfite oder Süßstoffe) können Allergien auslösen, andere stehen sogar im Verdacht Krebs zu verursachen (z.B. Nitrite) [Micha et al., 2010].

Süßstoffe erhöhen das Allergierisiko

Besonders beliebt sind momentan Süßstoffe, da sie es beispielsweise ermöglichen Softdrinks mit 0 Kalorien zu erzeugen. Da sie so beliebt sind, dürfen sie verwendet werden, obwohl ihre Unbedenklichkeit in Frage gestellt wird. Die Ergebnisse einer Studie weisen beispielsweise darauf hin, dass während der Schwangerschaft der Verzehr von Softdrinks, die mit Süßstoffen versetzt sind, das Risiko für das Kind Allergien zu entwickeln erhöht [Malova et al., 2012]. Der Einsatz von Zusatzstoffen hat nichts mehr mit natürlicher gesunder Ernährung zu tun und wird daher in der Paleo Ernährung ausgeschlossen. Stattdessen wird Wert gelegt auf natürliche, nachhaltige Lebensmittel, die auf schonende Art und Weise zubereitet werden.

Fisch liefert uns wertvolle Omega-3-Fettsäuren

Neben Fleisch ist auch Fisch ein wichtiges Lebensmittel in der Paleo Ernährung. Die Qualität und die Inhaltsstoffe des Fisches hängen, wie beim Fleisch, von einigen Faktoren ab, wie dem Lebensraum, dem Futter und den Lebensbedingungen. Der Verzehr von fettreichen Tiefseefischen wie Lachs, Makrele, Sardinen oder auch Hering, ist besonders wichtig für unsere Versorgung mit essentiellen Omega-3-Fettsäuren.

Wild gefangener Fisch enthält mehr Omega-3-Fettsäuren als Zuchtfisch

Der Gehalt der Omega-3-Fettsäuren im Fischfleisch hängt vor allem vom Futter der Fische ab. Wachsen Fische in ihrem natürlichen Lebensraum auf, so haben sie eine vielseitige Auswahl an omega-3-reichen Nahrungsquellen. In einer Zucht dagegen müssen sie fressen, was ihnen angeboten wird. Um den Anteil an Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen, werden sie häufig mit Fischöl gefüttert. Da die Menge an Fischöl allerdings limitiert ist, werden als Nahrung vermehrt auch Pflanzenöle, Ölsamen, Reis oder Sojamehl verwendet. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung von Omega-6-Fettsäuren, deren Aufnahme wir aber tunlichst reduzieren sollten [Strobel et al., 2012].

Untersuchungen bestätigen den tendenziell höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und das daraus folgende optimierte Omega-3:Omega-6-Verhältnis in wild gefangenem Fisch [Molendi-Coste et al., 2011]. Neben dem ungünstigeren Fettsäure-Verhältnis haben Zuchtfische den weiteren Nachteil, dass sie mit Antibiotika in Berührung kommen und daher möglicherweise auch Antibiotika-Resistenzen in sich tragen, die wir dann mit der Nahrung aufnehmen. Trotz dieser Nachteile von Zuchtfischen ist darauf hinzuweisen, dass der gestiegene Bedarf an Fisch zu einer Überfischung der Meere führt, wodurch viele Arten bereits gefährdet sind. Darüber hinaus wird durch die praktizierten Fischmethoden einiges an Schaden in der Natur angerichtet. Um sicher zu gehen, dass der gekaufte Fisch so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich gefangen wurde, sollte beim Einkauf auf das Marine Stewardship Council (MSC) Siegel geachtet werden.

 

Mit freundlicher Genehmigung von Christina Fisch, www.paleo360.de

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