Paleo Ernährung – Die beste Ernährung für den Menschen? Teil 6

Dass die Paleo Ernährung in der Praxis funktioniert, zeigen unsere Erfahrungsberichte. Aber auch wenn die Steinzeit-Story dafür sorgt, dass Paleo oft belächelt wird, lassen sich durch wissenschaftliche Studien und Erkenntnisse zeigen, dass Paleo die Beste Ernährung für den Menschen ist. Im Folgenden wollen wir deswegen alle relevanten Thesen der Paleo Ernährung erläutern und deren wissenschaftliche Begründung darstellen.

Wenn ihr direkt in die Praxis einsteigen wollt, ohne euch lange mit der Theorie aufzuhalten, dann schaut mal bei den Vorteilen von Paleo und den Regeln der 30-Tage-Umstellung auf die Paleo Ernährung vorbei.

www.paleo360.de

Hier geht´s zu Teil 1 Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5.

Hülsenfrüchte sind nicht die beste Wahl

Hülsenfrüchte enthalten, wie Getreide, Anti-Nährstoffe, nämlich Lektine und Phytinsäure (siehe Getreide macht krank). Wer also bisher Hülsenfrüchte aufgrund ihres Mineralstoffgehaltes gegessen hat, der kann das getrost bleiben lassen, da diese nur begrenzt zur Verfügung stehen. Drüber hinaus haben viele Hülsenfrüchte einen verhältnismäßig hohen Kohlenhydratanteil bei moderaten Proteinmengen. Für Protein gibt es weitaus bessere Quellen, wie Fleisch oder Fisch. Hier findet ihr noch weiter Informationen zu den Hülsenfrüchten

Milchprodukte sind für viele problematisch

In der Altsteinzeit gab es noch keine Viehzucht im großen Stil und somit auch nicht die Möglichkeit Milch zu konsumieren. Die einzige Milch, die in dieser Zeit konsumiert wurde, war die Muttermilch im Säuglingsalter. Unsere Gene sind noch heute perfekt an diese früheren Umstände angepasst. Im Säuglingsalter vertragen wir Muttermilch problemlos. Werden wir älter, so sieht das allerdings anders aus und viele entwickeln eine Laktosintoleranz. Das liegt daran, dass wir genetisch so programmiert sind, dass das Enzym, das den Milchzucker (Laktose) verdaut, im Alter an Aktivität verliert. Nehmen wir dennoch Milch zu uns, so kommt es zu Symptomen, wie Blähungen, Durchfall und Magenkrämpfen. Das gilt allerdings nicht für jeden. Manche besitzen eine Mutation in dem Enzym-Gen, die dafür sorgt, dass die Enzymaktivität auch im Alter noch hoch bleibt und somit nach Konsum von Milch oder Milchprodukten keine Probleme vorhanden sind.

Eine Allergie gegen Milchproteine ist weit verbreitet

 

Neben der Laktoseintoleranz gibt es allerdings noch einen weiteren Faktor, der den Milchkonsum (anderer Säugetiere) in Frage stellt. Viele Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Kuhmilch-Proteine, da ihr Körper sie als fremd erkennt. Die Konsequenz ist eine Aktivierung des Immunsystems, was zu unangenehmen Symptomen führt. In so einem Fall ist ein kompletter Verzicht auf Milchprodukte notwendig. In vielen Fällen verliert sich die Allergie allerdings nach dem 6. Lebensjahr und Milchprodukte können ab da problemlos konsumiert werden (sofern keine Laktoseintoleranz vorliegt).

Milch wird mit Autoimmun-Erkrankungen und Krebs in Verbindung gebracht

Neben den genannten Auswirkungen von Milch, die meist vom Konsumenten direkt gespürt werden, gibt es noch Auswirkungen, die eher unterschwellig ablaufen. So ist Milch dafür bekannt, dass sie eine starke Insulinantwort hervorruft [Östman et al., 2001]. Das ist besonders für solche Menschen problematisch, die bereits ein erhöhtes Risiko haben an Diabetes zu erkranken. Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass der Verzehr von Milch im Kindesalter möglicherweise das Risiko für Autoimmun-Erkrankungen, wie Typ-1-Diabetes, sowie das Risiko für neurologische Erkrankungen erhöht. Die Studienlage dazu ist allerdings kontrovers und um eindeutige Aussagen treffen zu können, bedarf es weitere Untersuchungen [Wesmuth und Kolb, 2000].

Auch ein Zusammenhang zwischen Milchkonsum und der Entstehung von Krebs wird kontrovers diskutiert. In Vollmilch scheint nach momentanem Kenntnisstand der Anteil an krebsschützenden Substanzen den Anteil an krebsfördernden Substanzen zu übertreffen. Dafür verantwortlich ist wahrscheinlich die höhere Fettmenge, wobei die konjugierten Linolsäure eine besondere Rolle spielt [Larsson et al., 2005].

Fazit zu Milch

Zusammenfassend lässt sich zum Konsum von Milch und Milchprodukten folgendes sagen: Auch wenn weder eine Laktoseintoleranz, noch eine Milchprotein-Allergie vorhanden ist, gibt es Auswirkungen auf den Körper, die möglicherweise negativ für unsere Gesundheit sind. Eindeutig bewiesen sind diese Zusammenhänge nicht und daher kann auch keine Empfehlung ausgesprochen werden. Ob Milch verzehrt wird und das Risiko in Kauf genommen wird, dass doch was Wahres dran ist, ist jedem selbst überlassen. Die Paleo Ernährung schließt den Konsum von Milch und Milchprodukten zumindest für 30 Tage aus, um die offensichtlichen Risikopotentiale zu eliminieren.

Studien zur Paleo-Ernährung

Die Paleo Ernährung ist keine der Diäten, die leere Versprechungen machen und auf die Dauer ungesund sind. Verschiedene Studien zur Paleo Ernährung untermauern ihre Bedeutung als gesunde Ernährungsform, die nicht nur präventiv sondern auch therapeutisch gegen Stoffwechsel-Entgleisungen wie Diabetes, Herzkrankheiten und Insulinresistenz helfen kann.

Die Paleo Ernährung ist besser geeignet für Diabetiker als die Diabetes-Ernährung

Eine dieser Studien verglich beispielsweise die Auswirkungen einer Paleo Ernährung mit denen einer Diabetes-Ernährung (Gemüse, Obst, Ballaststoffe, Vollkorngetreide, hoher Kohlenhydat- und geringer Fettkonsum) auf die Gesundheit von Typ-2-Diabetes-Patienten. Die Paleo Ernährung führte zu einem verbesserten Glucose-Stoffwechsel und auch einer Reduktion etlicher Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zur standardmäßig empfohlenen Ernährung für Diabetiker [Johnsson et al., 2009].

Die Paleo Ernährung ist gesünder als die Mediterrane Ernährung

Eine weitere Studie verglich die Paleo Ernährung mit der hochgepriesenen Mediterranen-Ernährung (Vollkorngetreide, fettreduzierte Milchprodukte, Fisch, Obst, Gemüse) und krönte die Paleo-Ernährung als deutlichen Sieger. In dieser Studie ernährten sich Patienten mit einer gestörten Glucosekontrolle oder bereits vorhandenem Diabetes über 12 Wochen hinweg nach einer der zwei Ernährungsformen. Die Gruppe mit der Paleo Ernährung zeigte eine stärkere Reduktion im Bauchumfang und auch eine deutlichere Verbesserung des Glucose-Stoffwechsels. Dabei ist bemerkenswert, dass die Verbesserung des Glucose-Stoffwechsels unabhängig von der Energieaufnahme und der Nahrungszusammensetzung war. Daraus lässt sich schließen, dass es wichtiger ist auf westliche Nahrungsmittel zu verzichten, als Kalorien zu zählen und die Nährstoff-Zusammensetzung genauestens zu beachten [Lindenberg et al., 2007].

Dieser Artikel zeigt, dass Paleo nicht nur in der Praxis funktioniert, sondern die Vorteile auch wissenschaftlich nachweisbar sind. Dennoch wäre es falsch zu behaupten, dass diese Art der Ernährung die beste für jedermann ist. Dazu sind wir individuell einfach zu unterschiedlich. Dennoch dienen die Grundsätze der Paleo Ernährung als Basis, um für sich selbst die beste Ernährungsform zu finden. Gibt es für euch weitere Bereiche, die unklar erscheinen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Mit freundlicher Genehmigung von Christina Fisch, www.paleo360.de

Vielen Dank!

2 Kommentare
  1. Angelika
    Angelika sagte:

    Ich nutze zwar auch Paleo Rezepte und Paleo Müsli – aber im Rahmen der Logo-Ernährung bzw. LowCarb Ernährung.
    Bei Paleo kann ich das Argument das mir oft begegnet, in Diskussionen nicht von der Hand weisen:
    Der Steinzeitmensch wurde nicht alt – wahrscheinlich wurde er auch nicht alt genug um möglicher Folgen seiner Ernährung gar nicht zu erleben.

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    • andy
      andy sagte:

      Hi Angelika, das stimmt. Was gesunde Ernährung ist, wissen nur Kinder. Und zwar die, denen nicht gesagt wird, was “MAN” so isst. Siehe Clara Davis.

      Antworten

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