Body-Detox

Großreinemachen: Das kann nicht nur das Motto für umfassende Putzaktionen im Haushalt sein, sondern auch eine gute Idee für den menschlichen Organismus.

Zwar reinigt sich unser Körper ständig auch ohne großes Zutun, indem er die Zellen erneuert und Schadstoffe ausscheidet. Doch er kann dabei wirkungsvoll unterstützt werden. Etwa durch Bewegung und gesunde Ernährung – das ist unstrittig. Nach Auffassung von Alternativmedizinern können aber auch „entgiftende“ Anwendungen helfen. Diese haben es unter dem Schlagwort „Detox“ zu recht hoher Bekanntheit gebracht.

Was bedeutet Detox genau?

Detox (von englisch „detoxification“, also „Entgiftung“) ist der zeitgemäße Begriff für „Entschlackung“. Nach schulmedizinischer Lehre bildet der menschliche Körper zwar keine sogenannten Schlacken – trotzdem gilt die gezielte Ausleitung von Zusatzstoffen aus industriell verarbeiteten Lebensmitteln, aber auch die Reinigung von Säuren, mutmaßlichen Giftstoffen, schädlichen Stoffwechselprodukten und Medikamenten aus alternativmedizinischer Sicht als förderlich für die Gesundheit. Und nicht nur das. Wer regelmäßig „entschlackt“, soll seinen Körper nicht nur von schädlichem Ballast befreien, sondern auch geistig und seelisch eine Entlastung erfahren. Was „Schlacke“ sein soll, ist dabei nicht näher definiert. Auch bezüglich der Maßnahmen, die als „Entschlackung“ gelten, herrscht kein einheitliches Bild. Häufig werden sogenannte „ausleitende Verfahren“ angeführt, wie beispielsweise Schröpfen, Einläufe, Schwitzkuren, Abführen und die Fastenkur. Es gibt aber auch eine Reihe unterschiedlichster Einzelmaßnahmen, wie etwa Hautentgiftung durch Detox-Peeling oder Detox-Leberwickel.

Ernährung à la Detox

Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die Ernährung. Denn was wir zu uns nehmen, ist nicht bloß eine Geschmacksfrage. Führen wir dem Körper die falschen Stoffe zu, reagiert er mit Unwohlsein und Krankheit. Insbesondere die Organe Leber, Nieren und Darm, die für die Ausleitung von Schadstoffen zuständig sind, leiden, wenn wir uns falsch ernähren. In all diesen Punkten dürfte zwischen Schul- und Alternativmedizin Einigkeit herrschen. Der entscheidende Unterschied ergibt sich aus der alternativmedizinischen Fixierung auf „Entsäuern, Entschlacken, Entgiften“. Detox verspricht durch den Push einer daran orientierten Nahrungsumstellung die Freisetzung neuer Energien, wobei gleichzeitig angesammelte Schadstoff-Deponien aus dem Körper verschwinden. Einen gewissen Effekt sollen generell Nahrungsmittel haben, welche die Darmtätigkeit anregen und mit ihren Pflanzenfasern die körpereigene Entgiftung durch die Darmbakterien fördern.Wer auf „Drainage“ setzt, um die körpereigenen Entgiftungssysteme zu unterstützen, nimmt Säfte, Smoothies aus Obst und Gemüse sowie viel Wasser und Tee zu sich. Zellentgiftung wird aber nach Auffassung einiger Detox-Protagonisten erst dann richtig möglich, wenn im Bindegewebe keine Säurelast vorherrscht. Daher ist neben der „Drainage“ auch eine „Säure-Basen-Harmonisierung“ angesagt. Zum Ausbalancieren von Säuren und Basen dienen dann aus Pflanzen hergestellte basische Nahrungsmittel mit vielen Bitterstoffen. Zudem wird angeraten, alles zu vermeiden, was eine „Übersäuerung“ begünstigt. Darunter fallen zum Beispiel alkoholische Getränke, Kaffee, Käse, Fleisch, Zucker und Weizenmehl.

Fasten: Detox in Kur(z)form

„Entschlackung“ wird häufig in Form von Kuren durchgeführt. Es gibt verschiedene Programme – am bekanntesten ist wohl die schon erwähnte Fastenkur, wobei sich das Heilfasten als deren prominentester Vertreter herauskristallisiert hat. Heilfasten zielt darauf ab, durch den therapeutischen Verzicht auf feste Nahrung Selbstheilungskräfte im Körper zu entfachen. Im Gegensatz zum Hungern werden dem Körper in der Kurzeit durch Gemüsebrühen, Obst- oder Gemüsesäften gezielt geringe Mengen Energie zugeführt, die wichtige Stoffwechselprozesse unterstützen. Heilfasten regt nach Angaben von dessen Befürwortern die Autophagozytose – zu deutsch „Zellreinigung“ – an; die Kur soll antientzündlich, stoffwechselentlastend und beruhigend aufs vegetative Nervensystem wirken. Darüber hinaus würden Belastungen für den Kreislauf, aber auch für die Seele abgebaut. Nachgewiesen positive Effekte gäbe es auch für die Leber, die Haut und den Darm. 

Kritiker halten dagegen, dass die Schadstoffbelastung des Blutes während einer Fastenkur steigt, weil schädliche Stoffe, die bisher im Fettgewebe „gefangen“ waren, beim durchs Fasten hervorgerufenen Fettabbau freigesetzt werden. Gewisse Erfolge werden indes aber nicht bestritten. So seien tatsächlich subjektive Gesundheitsverbesserungen oder Heilerfolge bezüglich vorbestehender Krankheiten zu beobachten. So wird der Fastenkur etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein positiver Einfluss zugesprochen. Hinsichtlich der rheumatoiden Arthritis wird dem Fasten zugebilligt, zumindest kurzfristig für Besserung zu sorgen. Ein Grund für diese gesundheitlichen Wirkungen könnte in der Stoffwechselumstellung liegen, aber auch der Placebo-Effekt dürfte eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Wie auch immer: Auch aus schulmedizinischer Sicht kann zumindest nicht ausgeschlossen werden, dass „Entschlackungskuren“ einen Gesundheitsnutzen haben, nur stelle sich dieser auf anderen als den behaupteten Wegen ein.

Nach der Kur

Als langfristig wirkende Abnehmkonzepte sind Entgiftungs- und Radikaldiäten ungeeignet, weil hier doch allzu sehr auf Sparflamme gekocht wird. Der Knackpunkt kommt also nach dem Ende der Detoxkur. Dann nämlich, wenn man den „Ausnahmezustand“ beendet und nach der Reduktion zum ernährungstechnischen Alltag zurückkehrt. Für alle, die sich dauerhaft Gesundheit und/oder Gewichtsverlust durch Nahrungsumstellung erhoffen, besteht also die Kunst darin, eine gute Anschlussstrategie zu entwickeln. Daher ist ein Ernährungskonzept vonnöten, das man, ohne sich groß eingeschränkt zu fühlen, ein Leben lang durchhalten kann. Durch die Abwahl der alten, zu Unwohlsein oder Übergewicht führenden, Speisegewohnheiten und die Implementierung der neuen nachhaltigen Strategie, nähert man sich langsam aber sicher dem Idealzustand und kann ihn locker halten, sofern man nicht wieder in vergangene Schemata zurückfällt. Für diese nachhaltige Strategie bieten die rund um Detox entwickelten Ansätze gute Anregungen, denn viele im Rahmen der „Entschlackung“ empfohlene Lebensstilveränderungen sind eben auch aus wissenschaftlicher Sicht zu begrüßen.

Abbildung: ilona.shorokhova / shutterstock.com
Quelle: shape UP Fitness 6/2021


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