Raus aus der Frühjahrsmüdigkeit
Bei der Frühjahrsmüdigkeit handelt es sich um eine saisonal bedingte Energielosigkeit, von der zwischen 50 und 70 Prozent der Deutschen betroffen ist. Zu den typischen Symptomen der Frühjahrsmüdigkeit gehören Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Kreislaufprobleme. Oft leiden die Betroffenen an Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen, wobei Frauen stärker davon betroffen sind als die Männer.
Interessanterweise kommt die Frühjahrsmüdigkeit insbesondere in Ländern vor, in denen die Temperatur- und Lichtverhältnisse je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich sind. Häufig trifft es die wetterfühligen Menschen oder solche mit einem niedrigeren Blutdruck. Ältere Menschen sind häufiger frühjahrsmüde als Jüngeren. Im Vorteil befinden sich Personen, die grundsätzlich fit sind – sie kommen mit der Frühjahrsmüdigkeit in der Regel gut zurecht. Die Frühjahrsmüdigkeit hält im Schnitt bis zu einem Monat an.
Ist die Frühjahrsmüdigkeit als Folge der Winterdepression zu deuten?
Nach der dunklen und kalten Jahreszeit sind viele Menschen von der Winterdepression betroffen. Obwohl früher die Winterdepression als solche eher wenig bekannt war, kommt sie heute ziemlich oft vor und ist längst kein unbekanntes Phänomen mehr. Bestimmt hatten viele von Ihnen schon einmal das Gefühl, an verregneten oder nass-kalten Tagen das Haus am liebsten nicht verlassen zu wollen und sich in den eigenen vier Wänden zu verkriechen.
Was sind die Symptome einer Winterdepression?
Bei einem richtigen depressiven Zustand sprechen wir erst dann, wenn mehrere Krankheitszeichen über mindestens zwei Wochen vorliegen. Wenn Sie im Winter eine gedrückte Stimmung haben, von Interessen- und Freudlosigkeit überwältigt sind, ein permanentes Erschöpfungsgefühl empfinden und zu Schuldgefühlen und zum Gefühl der Ausweglosigkeit neigen, dann leiden Sie höchstwahrscheinlich an der Winterdepression. Manche der Symptome sind denen einer Frühjahrsmüdigkeit sehr ähnlich.
Serotoninmangel und Frühjahrsmüdigkeit
Die mangelnde Lichtzufuhr im Winter und im Frühjahr hat einen direkten Einfluss auf die Entstehung einer Frühjahrsmüdigkeit, meinen die Experten. Der Lichtmangel hemmt die Produktion der stimmungsverbessernden Endorphine, was weiter dazu führt, dass im Winter die Serotoninausschüttung gebremst wird. Serotonin ist als das sogenannte Glückshormon bekannt. In der dunklen Jahreszeit wird der Vorrat an Serotonin fast aufgebraucht und der Körper muss das Hormon wieder nachbilden. Die steigende Serotoninproduktion hemmt die Ausschüttung von Melatonin, das für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist. Bis die beiden Faktoren wieder in Balance kommen und der Hormonspiegel neu eingestellt wird, kommt es zu Frühjahrsmüdigkeit. Die Umstellung zerrt an den Kräften, deshalb fühlen Sie sich müde und schlapp. Licht zu „tanken“ ist in diesem Moment eine gute Hilfsmaßnahme: Gehen Sie regelmäßig raus auf die frische Luft und fangen Sie genug Tageslicht ein. Auf diese Weise wird die Serotoninproduktion angekurbelt.
In einer Umfrage gab die Hälfte der Befragten zu, sich bei schlechtem Wetter lieber vor Fernseher oder Computer zu setzen, als nach draußen zu gehen. Etwa 60 % würde nur dann rausgehen, wenn es unbedingt notwendig ist. Das oft trübe Wetter im Winter kann im Endeffekt zu Vitamin D Mangel führen, weil sie unter Einwirkung der Sonnenstrahlen in der Haut gebildet wird. Ein zu niedriger Vitamin D Pegel, der unter 40 ng/ml liegt, hat ebenso einen negativen Einfluss auf unsere Laune. Im Herbst und im Winter scheint die Sonne kürzer und viele Menschen gehen beim schlechten Wetter ungern vor die Tür, was zu einem zu niedrigem Vitamin D Spiegel im Blut führt. Bei den ansteigenden Temperaturen im Frühjahr fällt der Blutdruck und die Körpertemperatur passt sich den höheren Außentemperaturen an, was eine allgemeine Müdigkeit hervorruft.
So gehen Sie gegen die Frühjahrsmüdigkeit vor
Sport beeinflusst nicht nur Ihren Körper positiv, sondern er hat auch eine positive Auswirkung auf Ihren Gemütszustand. Viele Studien belegen, dass Krafttraining und körperliche Aktivität der menschlichen Seele guttut und das seelische Wohlbefinden erhöht. Gegen die saisonale Müdigkeit hilft Ihnen viel Licht und Bewegung. Eine halbe Stunde Aktivität an der frischen Luft reicht aus, um Ihre Stimmung zu erhöhen. Leichtes Joggen oder Nordic Walking kurbeln die Hormonproduktion an, die für Ihre Stimmung verantwortlich ist. Schon ein täglicher Spaziergang von 15 Minuten kann Ihnen helfen, die Auswirkungen der Frühjahrsmüdigkeit zu reduzieren. Zu den weiteren hilfreichen Maßnahmen gehören die folgenden Punkte:
Die Ernährung
Profitieren Sie von den kulinarischen Fitmachern und nehmen Sie Magnesium zu sich, weil es das Nervensystem schützt und die trüben Gedanken aufhellt. Dieses Mineral finden Sie insbesondere in Milch- und Vollkornprodukten, aber auch in Beeren, Bananen und Geflügelprodukten. Brauchen Sie schnell einen reichlichen Schuss an Endorphinen, dann versuchen Sie es mit Chili. Sein Scharfmacher Capsaicin setzt nämlich schnell die Endorphine frei.
Verzichten Sie im Frühjahr auf „schwere“ und üppige Mahlzeiten und essen Sie lieber öfters am Tag aber kleinere Portionen. So belasten Sie Ihren Körper weniger und Sie fühlen sich auch fitter. Bevorzugen Sie im Frühling zudem vitaminreiche Nahrung, weil der Körper davon in den Wintermonaten in der Regel eher weniger bekommt. Eine geringere Flüssigkeitsaufnahme führt oft zu Ermüdungserscheinungen. Trinken Sie deshalb viel Wasser – mindestens zwei Liter, Tee oder andere ungesüßte Getränke. Legen Sie vielleicht im Frühjahr einen Fastentag pro Woche an. An diesem Tag nehmen Sie nur Joghurt, Obst und Gemüse zu sich und trinken Sie ausreichend Wasser.
Die Wechselduschen
Abwechselnd kalt und warm zu duschen bringt Ihren Kreislauf in Schwung, und genau deshalb sollten Sie die Wechselduschen gegen die Frühjahrsmüdigkeit praktizieren. Es reicht auch nur zwischendurch die Arme und den Nacken abwechselnd kalt/warm zu spülen.
Weniger Alkohol trinken
Wenn Sie die Frühjahrsmüdigkeit hinter sich lassen wollen, dann sollten Sie in einer solchen Phase lieber die Finger vom Alkohol lassen, da Alkohol die Symptome einer Frühjahrsmüdigkeit eher verstärkt.
Ausreichend schlafen
Gehen Sie möglichst früh ins Bett und schlafen Sie sich aus. Der Schlaf ist eine gute Regenerationsmaßnahme und dadurch tanken Sie neue Kräfte auf.
Sich neue Ziele setzen
Frühjahrsmüdigkeit spielt sich auch auf der geistigen Ebene ab. Deshalb sollten Sie Ihr Gehirn wieder auf Trab bringen. Dafür setzen Sie sich neue Ziele, weil Sie dadurch darauf hinarbeiten und sich selbst besser motivieren können.
Es ist ein guter Weg, um die Antriebslosigkeit zu überwinden, also stellen Sie sich beispielsweise als Ziel vor Augen, in etwas besser zu werden.
Der Sport
Die körperliche Aktivität bleibt jedoch eines der effektivsten Mittel, um Frühjahrsmüdigkeit zu bekämpfen. Manchmal kann es etwas schwerfallen, sich nach dem Feierabend ins Auto zu setzen und ins Fitnessstudio zu fahren. Auf jedem Fall werden Sie begeistert sein, wie gut Ihre Stimmung nach dem Sport sein kann. Regelmäßiger Kraftsport bei einer moderaten Intensität hilft Ihnen dabei, Ihre Stimmung im Frühjahr aufzuhellen. Verschiedene Koordinations- und Konzentrationsübungen sowie die Schulung der Körperwahrnehmung steigern ebenfalls Ihre Vitalität in dieser Jahreszeit.
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