Low Carb Frühstück

Warum Proteine und Fette die bessere Wahl für dein Frühstück sind

Wie sieht wohl das klassische Frühstück in Deutschland aus? Wenn man den gängigen Klischees glauben schenkt, dann sehen die Frühstücksvarianten meist so aus: Brötchen mit Marmelade oder Aufschnitt oder verschiedene Müsli-Varianten.

Der Mythos der besseren Energieversorgung durch Kohlenhydrate und insbesondere Zucker hält sich immer noch hartnäckig. Doch leider ist der Energiestoffwechsel nach einem kohlenhydratreichen Frühstück nur kurz auf dem Höhenflug.

Warum das so ist, und wieso ich stattdessen ein fett- und eiweißreiches Frühstück empfehle, erfährst du in diesem Gastartikel.

Was passiert bei einem kohlenhydratreichen Frühstück?

Für die Erklärung der physiologischen Hintergründe nehmen wir einmal folgendes Szenario an:

Du wachst auf, machst dich im Bad frisch und bereitest dann direkt dein Frühstück zu. Das Frühstück besteht aus einem Kaffee mit etwas Zucker, einer Schüssel Knuspermüsli und einem Orangensaft.

In der Allgemeinheit ist diese Frühstücksvariante als Energiefrühstück akzeptiert: es enthält ein paar Vitamine, komplexe und einfache Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Antioxidantien.

Doch im Hintergrund sorgt das zuckerreiche Frühstück für einen rapiden Anstieg deines Blutzuckerspiegels, weil bereits nach etwa 10 – 15 Minuten die Glukose ins Blut gelangt. Dies sorgt für eine Kaskade an hormonellen Reaktionen.

Als Reaktion auf den Anstieg des Blutzuckerspiegels schüttet deine Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Sobald die Glukose verstoffwechselt ist, also in der Leber, Muskulatur oder später im Fettgewebe umgewandelt wird, sinkt der Blutzuckerspiegel innerhalb von circa einer bis zwei Stunden.

Das scheinbare Energiefrühstück sorgt also bereits nach dieser Zeit schon wieder für ein erneutes Hungergefühl. Selbst wenn es dich scheinbar satt gemacht hat, ist der Sättigungseffekt nicht von langer Dauer, da die Zusammensetzung des Frühstücks nicht optimal war.

In der Folge fühlst du dich müde und träge.

Doch was ist der hormonelle Hintergrund dieses Prozesses?

Ein paar Stunden nach dem kohlenhydratreichen und fett- sowie proteinarmen Frühstück fällt dein Blutzucker schnell wieder unter den Normalwert. Das ist tückisch, weil dadurch die Nebennieren ein Hormon namens Cortisol ausschütten. Dieser Prozess wird angestoßen, da der Insulinspiegel wieder rasch fällt. Die Hormonspiegel von Cortisol und Insulin laufen nämlich antagonistisch und in diesem Falle passiert dies:

Insulin ↓ Cortisol ↑

Die Ausschüttung von Cortisol führt dann dazu, dass die Leber Glukose produziert und ins Blut abgibt.

In Folge dessen beginnt der negative Kreislauf von neuem. Der Blutzuckerspiegel steigt, die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus, Insulin erledigt seine Aufgabe und der Blutzucker rauscht wieder in den Keller.

Diese hormonelle Achterbahnfahrt führt dazu, dass wir über den Tag hinweg immer wieder zwischen Hunger, Müdigkeit und einigen kurzen Hoch’s schwanken. Vor allem, wenn wir immer wieder zu solchen Mahlzeitenzusammenstellungen aus vielen Kohlenhydraten und wenig Eiweiß sowie Fett greifen.

Um diesen Prozess zu vermeiden, empfehle ich dir eine alternative Form des Frühstücks.

Warum Proteine und Fette zum Frühstück die bessere Alternative sind

Wenn du dir einen Tag wünschst, an dem du ein stabiles Energielevel hast, konzentriert bist und dein Fettstoffwechsel auf Hochtouren läuft, dann empfehle ich dir ein Frühstück mit hochwertigen Proteinen und Fetten (Low Carb Frühstück).

Unser Körper ist bestrebt, komplexe Kohlenhydrate zusammen mit hochwertigen Fetten und Proteinen als Hauptenergiequelle zu nutzen.

Kohlenhydrate heizen den Ofen an und die Fette halten das Feuer am Laufen. Wir sind also auf beide Energieträger angewiesen. Das Hinzufügen von hochwertigen Fetten führt dazu, dass die Aufnahme von Glukose in die Blutbahn verlangsamt wird. Das sorgt für eine langanhaltende Sättigung hilft unnötige Schwankungen der Hormone Insulin und Cortisol zu vermeiden,

Unser Körper fühlt sich im Zustand der Fettverbrennung sehr wohl und kann somit eine optimale Blutzuckerbalance gewährleisten. Dir kommt das mit einem stabilen Energielevel und weniger Müdigkeit sowie Heißhunger zugute.

Zusammengefasst hat ein Frühstück mit hochwertigen Fetten und Proteinen diese Vorteile:

  • es vermeidet ein Auf und Ab des Blutzuckerspiegels
  • der Blutzucker fällt auch Stunden später nicht unter den Normalwert
  • diese Makronährstoffzusammensetzung unterstützt die Nebennieren und vermeidet Müdigkeit nach dem Essen
  • sorgt für ein stabiles Energieniveau und vermeidet Stimmungsschwankungen
  • hält lange satt und schützt vor Heißhunger

Ich selbst nutze diese Form des Frühstücks schon seit Jahren. Hauptsächlich mache ich mir ein herzhaftes Rührei mit etwas Schinken, Tomaten und Blattspinat oder ein Nuss-Müsli mit Proteinpulver – Rezeptideen findest du am Ende des Artikels.

Nutze diese Proteine und Fette für dein Frühstück

Damit du selbst dein ideales Frühstück zusammenstellen kannst, findest du hier ein paar geeignete Zutaten.

Hochwertige Fette für dein Frühstück können folgende sein:

  • Eier
  • Nüsse, Kerne und Samen
  • Kokosöl oder MCT-Öl
  • Kokosmilch
  • Weidebutter
  • Tierische Fette (z.B. aus Lachs)
  • Avocado
  • Oliven oder Olivenöl

Gesunde Proteine für den Start in den Tag:

  • Eier
  • Nüsse
  • eingeweichte Hülsenfrüchte
  • Proteinpulver aus Weidehaltung
  • Hühnchen oder Rind (vielleicht vom Vortag)
  • Lachs oder Sardinen

Ein Low Carb Frühstück bedeutet nicht, dass du gar keine Kohlenhydrate essen darfst. Einige empfehlenswerte Quellen für gute Kohlenhydrate sind diese:

  • Beeren (Himbeeren, Heidelbeeren)
  • Urgetreide wie Hirse oder Quinoa
  • Gemüse wie Spinat oder Selleriesticks
  • Zitrusfrüchte wie Zitrone oder Limette

Auch ein paar Haferflocken sind okay, wichtig ist, dass du die Kohlenhydrate nur einen kleineren Teil neben Fetten und Proteinen ausmachen.

Fazit

Viele von uns sind ein Frühstück mit Brötchen oder Müsli gewöhnt. Oft sind wir es dann auch gewöhnt, dass wir nach kurzer Zeit wieder Hunger haben und müde werden. Dieser Zustand sollte keine Normalität sein und so lohnt es sich, die Ernährung umzustellen.

Mein Tipp ist es, dass du damit beginnst, dein Frühstück umzustellen. Suche dir zwei bis drei einfache Rezepte und nutze diese für zwei bis drei Wochen. Dann kannst du Fazit ziehen, ob du dich dadurch energiereicher und motivierter fühlst.

Langfristig kannst du durch den verbesserten Fettstoffwechsel sogar schneller zu deinem Idealgewicht gelangen.

Hier findest du meine Rezeptvorschläge:

Über den Autor

Martin Krowicki ist studierter Sportwissenschaftler und arbeitet als Gesundheitscoach für Unternehmen. Er will sein Umfeld dazu motivieren, mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Deshalb schreibt er unter anderem auf Projekt-Early-Bird und SchnellEinfachGesund über die Einfachheit eines gesunden Lebensstils. Weitere Artikel von ihm findest Du im Magazin Metal Health Rx und auf myProtein.

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