Vollfette Milchprodukte: Vermindertes Risiko für metabolisches Syndrom

Ein Artikel des Systemed-Verlags.

Quelle: shutterstock.com

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Der regelmäßige Verzehr von Milchprodukten ist Bestandteil vieler nationaler Empfehlungen für eine gesunde Ernährung, so auch in Deutschland. Im Gegensatz zu LOGI wird von Regierungsorganisationen jedoch nur der Konsum fettarmer/-reduzierter Milchprodukte empfohlen, weil es noch immer Vorbehalte gegenüber den gesättigten Fettsäuren gibt.

Gesicherte Erkenntnis bis jetzt: 

  • Es gibt keinen gesicherten Nachweis dafür, dass gesättigte Fettsäuren per se das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder für das metabolische Syndrom erhöhen.
  • In der Mehrzahl der vorliegenden Kohortenstudien ging ein erhöhter Verzehr auch vollfetter Milchprodukte mit keinem Risiko oder mit einem verminderten Risiko für Typ-2-Diabetes, metabolisches Syndrom und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher.

Anlass dieser Meldung:

Immer mehr Ernährungsexperten fordern, die gängigen Empfehlungen zu überdenken, insbesondere bei Insulinresistenz (Govers, E et al.: Int J Endocrinol Metab Disord 2015, doi: 10.16966/2380-548X.115). Auch die Daten der folgenden Studie aus Brasilien stützen die gängigen Empfehlungen, vollfette Milchprodukte zu meiden, nicht.

Studiendesign:

Studienart: Querschnittanalyse in der Kohorte der ELSA-Brasil-Studie (Brazilian Longitudinal Study of Adult Health)

Datenerhebung: Ernährung per validiertem Häufigkeitsfragebogen, anthropometrische Daten und Blutanalysen bei Aufnahme in die Studie gemessen, multivariate Auswertung.

Probanden: 9.835 Männer und Frauen (54,8 %), 35–74 Jahre und frei von chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und KHK

Dauer: Auswertung der Daten zu Studienbeginn (2008–2010)

Quelle: Drehmer, M et al., J Nutr 2016;146:81-89

Ergebnisse:

Je mehr Milchprodukte (Milch, Joghurt, Käse, Frischkäse, Butter, milchhaltige Desserts) verzehrt wurden, umso geringer das Risiko, ein metabolisches Syndrom zu haben. Auch die meisten Risikofaktoren fielen mit steigendem Konsum (vollfetter) Milchprodukte günstiger aus, z. B. der Blutdruck, die Triglyzeride sowie bei Frauen das HDL-Cholesterin. Dieser Zusammenhang zeigte sich zum gesamten Milchprodukteverzehr, verstärkt zum Konsum vollfetter Milchprodukte und ihren gesättigten Fettsäuren – nicht jedoch bei fettarmen Produkten und nicht bei Desserts.

► Wenngleich eine Querschnitterhebung (kein Ursache-Wirkungs-Beleg), so spricht die Studie doch dafür, die vollfetten Milchprodukte endlich freizusprechen. Bei der LOGI-Ernährung sind vollfette Milch und Milchprodukte ausdrücklich erlaubt!

 

Mit freundlicher Genehmigung des Systemed-Verlags. Vielen Dank!

 

 

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