Paleo Ernährung – Die beste Ernährung für den Menschen? Teil 5

Dass die Paleo Ernährung in der Praxis funktioniert, zeigen unsere Erfahrungsberichte. Aber auch wenn die Steinzeit-Story dafür sorgt, dass Paleo oft belächelt wird, lassen sich durch wissenschaftliche Studien und Erkenntnisse zeigen, dass Paleo die Beste Ernährung für den Menschen ist. Im Folgenden wollen wir deswegen alle relevanten Thesen der Paleo Ernährung erläutern und deren wissenschaftliche Begründung darstellen.

Bild: by_Jakob-Ehrhardt_pixelio.de

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Wenn ihr direkt in die Praxis einsteigen wollt, ohne euch lange mit der Theorie aufzuhalten, dann schaut mal bei den Vorteilen von Paleo und den Regeln der 30-Tage-Umstellung auf die Paleo Ernährung vorbei.

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Getreide macht krank

Getreide ist ein weit verbreitetes Grundnahrungsmittel und macht damit einen Großteil der menschlichen Ernährung aus. Ernährungsrichtlinien in den USA aber auch in Europa empfehlen uns, täglich ausreichende Mengen von Getreide (am besten Vollkorn-Getreide) zu essen. Diese Empfehlung wird gemacht trotz des Wissens, dass Getreide bedeutende Mengen an Anti-Nährstoffen, wie Gluten, Lektine oder Phytinsäure enthält.

Gluten wird mit vielen Krankheiten in Verbindung gebracht

Quelle: af photo - Fotolia.de

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Gluten ist wohl das bekannteste Getreide-Protein, welches vor allem in Weizen vorkommt. Ein Teilbestandteil des Glutens, Gliadin, aber auch andere strukturell ähnliche Proteine erhöhen die Darmdurchlässigkeit, wodurch Mikroorganismen und Nahrungsbestandteile in den Körper gelangen können und dort eine entzündungsfördernde Immunantwort hervorrufen. Ständiger Konsum führt zu einer chronisch erhöhten Darmdurchlässigkeit (auch Leaky Gut Syndrome genannt), welche in Verbindung gebracht wird mit folgenden Erkrankungen:

  • Asthma
  • Type-1-Diabetes
  • Rheumatoide Arthritis
  • Multiple Sklerose
  • Entzündliche Darmerkrankung
  • Depressionen

In genetisch prädisponierten Menschen kann Gluten die Krankheit Zöliakie hervorrufen. Es gibt aber auch Personen, die nicht die genetischen Voraussetzungen für Zöliakie haben, aber dennoch mit gastrointestinalen Symptomen auf Gluten reagieren. Solche glutensensitiven Menschen profitieren daher ebenfalls von einer strikt glutenfreien Ernährung. Neben Zöliakie verursacht Gluten bei manchen Menschen allergische Reaktionen, wie Rhinitis, Asthma und Nesselsucht [Punder und Pruimboom, 2013].

Lektine erhöhen die Darmdurchlässigkeit

Neben Gluten enthält Getreide Lektine, welche ebenfalls zu den Anti-Nährstoffen gezählt werden. Sie werden auch als Hämagglutinine bezeichnet und sind Bestandteil vieler Virenarten, welche ausnutzen, dass sich Lektine an Zellen heften können. Dadurch erleichtern sie das Eindringen des Virus in den Körper des Wirtes. Diese Eigenschaft von Lektinen wird leider auch uns zum Verhängnis, sobald wir lektinhaltige Produkte verzehren. Sie haften sich an unsere Darmzellen, erhöhen die Darmdurchlässigkeit und gelangen so in unseren Körper. Dort können sie dann einiges an Schaden anrichten. Sie werden unter anderem in Verbindung gebracht mit einer gestörten Proteinsynthese, allergischen Reaktionen und einer Störung der Darmschleimhaut mit Auswirkungen auf die Nährstoffabsorption. Des weiteren wird vermutet, dass sie eventuell eine Rolle spielen in der Entstehung von Karies, entzündlicher Darmkrankheit und Zöliakie [Nachbar und Oppenheim, 1980].

Bereits geringe Konzentrationen können Schaden anrichten

Die meisten Lektine sind sehr stabil und beständig gegen Hitze und Verdauungsenzyme. Dennoch kann durch die Verarbeitung von Lebensmitteln die Menge an aktiven Lektinen vermindert werden. Dadurch enthalten unverarbeitete Produkte, wie Müsli, deutlich höhere Mengen als verarbeitete Produkte. Aber auch verarbeitete Produkte, wie gekochte Nudeln, weisen noch eine Restaktivität der Lektine auf [Punder und Pruimboom, 2013]. Das ist immer noch problematisch, da Studien speziell zum Getreide-Lektin Weizenkeim-Agglutinin zeigen konnten, dass bereits Konzentrationen im nanomolaren Bereich die Darmdurchlässigkeit erhöhen und zu einer Immunreaktion führen können [Pellegrina et al., 2009].

Lektine befinden sich nicht nur in Getreidearten, sondern sind so ziemlich in allen pflanzlichen Produkten, aber auch einigen tierischen Produkten in unterschiedlichen Mengen zu finden. Da nicht alle diese Produkte ausgeschlossen werden können, versucht die Paleo Ernährung Lebensmittel mit besonders hohen Mengen an Lektinen zu reduzieren bzw. ganz auszuschließen. Dazu gehören neben Getreide vor allem Hülsenfrüchte, Nüsse sowie Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Auberginen und Tomaten) [Nachbar und Oppenheim, 1980].

Phytinsäure bindet Mineralstoffe

Ein weiterer Anti-Nährstoff im Getreide ist die Phytinsäure. Sie bindet Mineralstoffe, wie Eisen, Calcium und Zink in Lebensmitteln, wodurch diese uns nicht mehr zur Verfügung stehen. Basiert eine Ernährungsweise vorwiegend auf Getreideprodukten und Hülsenfrüchten und ist zusätzlich arm an Eisen, so kann das negative Auswirkungen auf die Eisenversorgung haben [Koréissi-Dembélé et al., 2013]. Der Gehalt an Phytinsäure kann durch verschiedene Verarbeitungsmethoden der entsprechenden Lebensmittel reduziert werden, allerdings wirkt Phytinsäure auch bei sehr geringen Konzentrationen noch stark hemmend [Hurell, 2014]. Wird darauf geachtet, dass die Ernährung reich an Gemüse und Obst ist, so ist eine Auswirkung auf die Mineralstoff-Versorgung nicht zu befürchten. Dennoch ist die Anwesenheit dieses Anti-Nährstoffes ein weiterer Grund, auf Getreide zu verzichten. Auch Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten relevante Mengen an Phytinsäure. Nüsse haben hier allerdings einen Sonderstatus, da sie normalerweise nicht in hohen Mengen, sondern nur in Form eines Snacks verzehrt werden. Weitere Informationen zur Phytinsäure findet ihr in diesem Artikel.

 

Mit freundlicher Genehmigung von Christina Fisch, www.paleo360.de

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Vielen Dank!

 

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Andreas Scholz – der Figurmacher ®, Hamburg im August 2014

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